Geschichtlicher Überblick über Preußen
und ein kleines Dorf in der großen Welt

Jahr Ereignis
60
Kaiser Nero erhält Bernstein von der Samland-Küste.
180
Ptolemäus erwähnt unter anderen die Galinder und Sudauer und nennt sie Völker.
890
Wulfstan kommt bis Truso (bei Elbing) und nennt die Gegend Eastenland.
990
Findet man im „Dagone Index“ den Namen „Pruzze“ (sprich: Prusse).
1009 Bruno von Querfurt stirbt im Prussenland den Märtyrertod.
1225 Konrad von Masowien ruft den Deutschen Orden zur Hilfe bei der Bekehrung der Prussen.
1226 Die Goldbulle von Rimini regelt die Verhältnisse zwischen Masowien und dem Orden.
1230 Herzog Konrad überträgt im Vertrag von Kruschwitz dem Deutschen Orden das Kulmerland.
1234 Die Bulle von Rieti gibt dem Deutschen Orden das eroberte Land zum „ewigen Besitz“.
1249 Friede von Christburg. Sicherung von Besitz und Freiheit für bekehrte Prussen.
1253 Vordringen des Ordens nach Barten und Galinden.
1280 Beginn der Kolonisierung und der Ansiedlung deutscher Zuwanderer im Prussenland.
1327 Krieg um Pommerellen zwischen Polen, Litauen und Ungarn gegen den Deutschen Orden.
1348 Gründung des festen Hauses Seehesten.
1348 Gründung von Sensburg, 1398 Stadt mit Kulmischem Recht.
1377 Gründung der Burg Rhein.
1360 Gründung der Burg Eckersberg.
1367 Gründung von Rudwangen – ältestes Dorf im späteren Kreis Sensburg.
1371 Litauer zerstören das feste Haus Seehesten, morden und plündern die Umgebung.
1386 Vereinigung Polens mit Litauen durch Heirat des lit. Fürsten Jagiello mit Königin Jadwiga.
1410 Entscheidende Niederlage des Ordens in der Schlacht bei Tannenberg. Der Hochmeister fällt.
1411 Im Rheinschen wird auf 30 Hufen (ca. 500 ha) das Dorf Faszen am Faster See gegründet.
1444 Alt Fastzen, südwärts von Jauer wird nochmals mit 30 Hufen und einem Dienst genannt.
1444 Gründung von Nickelsdorf das ab 1610 mit Koslau zu Nikolaiken vereinigt wird. 1726 Stadt.
1466 Zweiter Friede zu Thorn. Annexion großer Gebiete durch Polen. Reparationszahlungen.
1466 Der Hochmeister muss dem König von Polen einen persönlichen Treueid leisten.
1499 Schaden am Talter See wird auf 44 Hufen gegründet.
1525 Durch den Friedensvertrag von Krakau wird das Ordensland ein weltliches Herzogtum.
1525 Albrecht von Brandenburg verläßt den Orden und wird erster Herzog von Preußen.
1527 Die Pest wütet im Sensburger Gebiet.
1535 Die Kirche in Nikolaiken wird in einer Urkunde erwähnt.
1613 Barranowen wird gegründet. Ab 1909 Kirchdorf. 1938, umbenannt in Hoverbeck.
1556 Zweiter Schwedenkrieg. Polen und Tataren brandschatzen und morden im Süden Preußens.
1657 Wütete wieder die Pest in Sensburg und Umgebung.
1657 Vertrag von Wehlau. Preußen wird aus der polnischen Lehnsherrschaft entlassen.
1660 Friede von Oliva. Anerkennung der Souveränität Preußens durch die Großmächte.
1663 Gründung des Nachbardorfes Lubiewen / ab 1938 Grünbruch.
1663 Gründung des Nachbardorfes Selbongen. Die genaue Jahreszahl ist nicht gesichert.
1663 Faszen / Fasten wird in einer Landkarte des Bezirks-Rhein / Sudauen von 1663 gezeigt.
1701 Krönung des Kurfürsten Friedrich III. zum König Friedrich I. in Preußen.
1709 Die große Pest geißelt 3 Jahre das Preußenland. Dazu kommt eine große Hungersnot.
1711 Die Pest ist erloschen. Neue Sorgen bereitet eine Heuschreckenplage.
1712 Große Fischpest und Viehseuche im Nikolaiker Gebiet.
1724 Immanuel Kant wird am 24. April in Königsberg geboren. Ab 1770 Prof. in Königsberg.
1726 Nikolaiken erhält Stadtrecht.
1733 Bei Fasten entsteht die Doschener Wassermühle.
1736 Einführung der allgemeinen Schulpflicht.
1785 In „Vollständige Topographie des Königreichs Preußen“ erscheint auch Faßtzen /Fasten
1772 Gründung des Nachbardorfes Inulzen / Neufasten.
1772 Erste Teilung Polens. Das Ermland kehrt zurück. Friedrich der Große ist König von Preußen.
1773 Durch Kabinettsorder erhalten die Provinzen die Namen „Ostpreußen“ und „Westpreußen“.
1785 In „Vollständige Topographie des Königreichs Preußen“ erscheint auch Faßtzen /Fasten.
1806 Polen besetzt das südliche (Ost-)Preußen.
1807 Schlacht bei Preußisch-Eylau und Friedland. Friede von Tilsit. Französische Besatzung.
1807 Aufhebung der Erbuntertänigkeit der Bauern.
1818 Gründung des Kreises Sensburg. Die neue Kreis-Stadt hat 1300 Einwohner.
1871 Abwanderung aus Ostpreußen – bis 1910 verlassen 1,3 Mill. das Land.
1895 Volkszählung in der Provinz Ostpreußen des Königlichen statistischen Bureaus.
1909 Die neue Kirchengemeinde Barranowen (Hoverbeck) erhält ihre Kirche.
1914 Erster Weltkrieg. Sieg bei Stallupönen, Schlacht bei Gumbinnen und Tannenberg.
1914 Russische Truppen im Kreis Sensburg. Das Schloß Sorquitten wird niedergebrannt.
1915 Winterschlacht in Masuren.
1920 Volksabstimmung. Im südlichen Ostpreußen („Masuren“) stimmen 97,9% für Deutschland.
1938 Faszen wird in Fasten umbenannt.
1939 Zweiter Weltkrieg. Einmarsch in Polen.
1944 Einbruch der Roten Armee in Ostpreußen.
1945 Flucht der Bevölkerung über Land und Wasser unter großen Verlusten.
1945 Beginn der Vertreibung und Massenverschleppung der zurückgebliebenen Bevölkerung.
1945 Kapitulation der Wehrmacht in Ostpreußen. Ostpreußen in der Hand der Roten Armee.
1945 Potsdamer Abkommen. UdSSR annektiert den nördl., Polen den südl. Teil Ostpreußens.
1950 Charta der deutschen Heimatvertriebenen vom 5. August 1950
1990 Zwei-plus-Vier-Vertrag. Vertrag über die Vereinigung von West- und Mitteldeutschland.
2011 Fasten – 600 jähriges Jubiläum –

© 2007 Martin Kostka